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Samstag, 25. April 2015

Colonia Tovar und das Llanos Gebiet

Von der hügeligen Küste machten wir uns auf den Weg Richtung Colonia Tovar. Caracas haben wir dabei grossräumig südlich umfahren. Wir machten Bekanntschaft mit den Korrupten Militärcheckpoints und verloren dabei teilweise mehrere Stunden täglich. Das liegt nicht nur an den Kontrolleuren sondern auch daran, dass man teilweise Kontrollen hat, welche nur wenige Meter auseinander liegen und man dabei nicht einmal eine Kreuzung dazwischen hat.

Irgendwann erreichten wir es dann doch, das deutsche Disneyland in Venezuela, die Colinia Tovar. Gegründet wurde der Ort von deutschen Auswandern, die ihre Heimat 1843 verliessen. Lange Zeit lebten sie abgeschieden und wurden dann beim Bau einer Strasse wieder entdeckt.
Die Geschäftstüchtigen Deutschen kamen schnell auf die Idee, neben ihren hervorragenden Anbauprodukten auch den Tourismus zu vermarkten, welchen  wir gerade über Ostern stark zu spüren bekamen.

Der Ostertrubel war uns aber schon nach einem Tag zuviel und wir wollten weiter. Wir waren quasi auf dem Fluchtweg, als wir auf Günter trafen, der wohl bekannteste und beste Metzgermeister in dem Städtchen. Er lud uns zu sich zum Frühstück ein und schlussendlich verweilten wir noch einige Tage bei ihm und seiner herzlichen Familie. Es gab das seit langem beste Fleisch, vom Schwarzwälder Speck über leckere Filetstücke bis zu vielen leckeren Würsten. So verbrachten wir doch sehr entspannte Ostern und wurden nach Strich und Faden verwöhnt.


Der weitere Weg führte uns über die Anden nach Merida und ins endlose und flache Llanos Gebiet. Dieses Gebiet ist berühmt für seine Tiervielfalt. Wir besuchten ein "Hato" (riesige Farm) namens El Cedral. Die Begrüssung war nicht sehr herzlich und wir merkten schnell, dass es ein reines Touristen Hato ist. Campen war nicht erlaubt und wir mussten ein Zimmer nehmen für 24h und keine Minute länger. Dafür war aber die Tour inklusive. Tiere gab es dann wirklich in Hülle und Fülle zu sehen.


Die meisten Tiere sieht man aber schon während der Durchfahrt durch das Llanos Gebiet. El Hato hat aber auch eine Aufzuchtstation für diverse Tiere, wie diese kleinen Schildkröten.
Auf der Tour fanden wir auf der Suche nach einer Anaconda ein grösseres Exemplar im Schlamm.


Aber auch die legendäre Anaconda bekamen wir zu Gesicht. Jedoch ein relativ kleines Exemplar. 
Es gibt natürlich auch noch andere Reptilien zu sehen wie diese Krokodil


In El Cedral trafen wir auch auf eine Gruppe Schweizer mit riesigen Objektiven, die auf Vogelreise waren. Ich habe mich dann natürlich auch etwas als Vogelfotograf versucht.


Ganz ulkig fand ich diese Eulen, welche in Höhlen leben.

Sehr schwer zu entdecken dagegen war dann dieser Ameisenbär im Gebüsch.

Die Tierwelt hat uns wahrlich überrascht in diesem Gebiet. 
Im Esssaal von El Cedral hingen dann einige nette Bilder. Da habe ich mich sofort entschlossen, mich als Staatschef von Venezuela zu bewerben.

Mal abgesehen vom Ketchup male ich mir grosse Chancen bei den nächsten Wahlen ein.

















Samstag, 11. April 2015

Timelapse

Kurz vor Beginn der Reise habe ich mir eine Spiegelreflexkamera, einige Objektive und einige Bücher gekauft. Irgendwo in Oregon habe ich zum erstem mal Holger und Vivi getroffen, die mich dann mit Timelapse Videos "infiziert" hatten. Auf so einer Reise hat man ja Zeit und so habe ich schon einige Timelapse Videos erstellt und mich auch schon etwas an Hyperlapse Videos gewagt. Auch mit der Bildbearbeitung war dann schnell mal Schluss mit dem Movie Maker und so habe ich mich etwas in Adobe Premiere und After Effects eingearbeitet.
Lange Rede Kurzer Sinn, es gibt eine neue Sammlung von Timelapse Videos: 



Diese Timelapse Videos sind in den folgenden Ländern entstanden: Panama, Kolumbien, Ecuador, Peru, Chile, Bolivien, Brasilien und Venezuela.
Anmerkungen und Kritik sind natürlich jederzeit herzlich willkommen.

Freitag, 10. April 2015

Verrücktes Venezuela

Nun sind wir schon eineinhalb Monate in Venezuela. Mein bisheriges Fazit, es ist deifinitiv das Land, welches sich am meisten von allen anderen Ländern unterscheidet, die ich bisher bereist habe.

Die Gran Sabana ist berühmt für seine Wasserfälle, der wohl berühmteste ist der Salto Angel, der höchste einstufige Wasserfall der Welt. Wir haben uns bisher eher die kleineren ausgesucht. 
Mit etwas Glück bekommt man auf den Dschungelwanderungen auch die Gattung "Tarzan" zu Gesicht:



Neben den Wasserfällen gibt es da noch die berühmten Tafelberge in der Gran Sabannah, welche wir bisher aber nur aus weiter Ferne beobachteten.
Die erste Tankstelle, welche Benzin an Ausländer verkauft war etwas mehr als 100km im Landesinneren. Auf den letzten Litern schaffte es der Pinzi zum Wasser- bzw. Benzinloch und es wurden knapp 200l Bleifrei95 getankt für 16 Bolivar (umgerechnet rund 10 Rappen). Ich habe mit einer 20er Note bezahlt und bekam nicht einmal Retourgeld! Seither rechne ich praktisch alles in Litern Benzin um. 3 Dosen Cola sind dann 1'000l Bezin, wobei Bier und Cola ebenfalls sehr günstig zu haben sind. Diesel ist schwieriger zu bekommen und man muss noch weiter ins Landesinnere fahren, kostet dafür nur die Hälfte.

Wenn man schon beim Thema Einkaufen sind; es soll ja Leute geben, die glauben, in Venezuela gäbe es nichts zu Essen. Das stimmt so nicht ganz. Man findet fast alles für das tägliche Leben. Wenn es etwas im Laden hat, dann ist das regalweise vorhanden. Was wir aber bisher kaum gefunden haben, ist: Olivenöl, Hygieneartikel, Milch, und die geliebten Barilla Spaghetti. Wobei die venezuelanischen Spaghettis definitiv besser schmecken als die brasilianischen.

Nach den vielen Wasserfällen, Pinzi-Reparaturen und günstigen Tankstellen kamen wir schliesslich in der Karibik an und fanden ein traumhaftes Plätzchen mit Playa PuiPui. Wir genossen das Paradies für 14 Tage. Campieren kostete 100 Bolivares/Tag/Fahrzeug bzw. 1'000l Benzin. Zwischendurch gab es eine übel riechende Abwechslung, als eine riesige, schon halb verweste Schildkröte an Land gespült wurde. 
Aber auch lebende Schildkröten kamen uns besuchen. Nachts schlichen sie sich über den Sandstrand auf der Suche nach einem geeigneten Ort, ihre Eier zu vergraben. Leider werden wir die Kleinen aber nicht schlüpfen sehen, da dies erst in etwa 70 Tagen soweit sein wird.




Nahe von PuiPui gibt es ein kleines Schokoladenmuseum. Wir überlegten lange, ob wir die spanische Tour durch die Cacao-Plantage und die Schokoladenproduktion machen sollten. Wir entschieden uns dann doch die 5000l Benzin für die Tour für 4 Personen zu bezahlen. Die Tour war recht interessant und es gab viel zu probieren. Von den Cacaobohnen direkt aus der Hülse, über die gerösteten Bohnen bis zu den verschiedenen Schokoladensorten. Ich habe dann natürlich noch reichlich Schoggi eingekauft, wiederum für einige tausend Liter Benzin...


Venezuela hat aber auch seine Schattenseiten. Was bisher wirklich negativ auffiel waren die unzähligen Militär- und Polizeikontrollen. Man könnte meinen, Venezuela sei das wohl sicherste Land, frei von Verbrechen und Schmuggel. Leider ist das Gegenteil der Fall und Kontrolleure wollen vor allem eins: Geld, am liebsten Dollar. Wir hatten bisher wohl Glück und "Team MAN" musste erst einmal eine Bestechung bezahlen. Aber selbst die Einheimischen beklagen sich über die Schikane und Willkür der Kontrolleure. 
























Mittwoch, 8. April 2015

Lebenszeichen

Keine Sorge, wir haben Venezuela bisher überlebt... Nur das mit dem Internet ist so eine Sache. Sobald ich irgendwo einmal ein vernünftiges Netzwerk finde kommt wieder ein neuer Eintrag.